Von Herbert Orthey

Flammersfeld im Juni 1983

Man sollte auch nicht versuchen, einen EVz an ein 10 kV Hochspannungskabel anzuschließen

Mehr oder weniger ratlose Gesichter...

Was war passiert? In Flammersfeld, Ecke Rheinstraße / Siebengebirgstraße sollte ein Endverzweiger neu eingerichtet werden.

Mi dem Öffnen der Baugrube wurden 4 Kabel freigelegt. Alle Kabel hatten ungefähr den gleichen Umfang und waren Kabel mit einem Bleimantel, Stahlbewehrung und Juteschutz.

Aus den vorhanden Lageplänen ließ sich nicht einwandfrei feststellen, welches das für den Anschluss des EVz richtige Kabel war. Bei den Kabeln handelte es sich um zwei Fernkabel, ein Ortskabel und ein Hochspannungskabel. Nach umfangreichen Messungen waren alle Beteiligten der Meinung, das richtige Kabel wäre erkannt worden.

Folgerichtig wurde am nächsten Morgen der Monteur (Bernd Radermacher / Radi) beauftragt, den EVz mit der dazugehörigen Lötstelle einzurichten.

Der Anruf vom Radi traf den Bauführer (Herbert Orthey) völlig unvorbereitet: “Du musst mal sofort kommen, aus dem Kabel läuft Öl...”

Nach dem Entfernen der Stahlbewehrung und des Juteschutzes hatte Bernd Radermacher mit dem Bleimesser den Bleimantel aufgehauen. Da üblicherweise die Postkabel nicht mit Öl gefüllt waren, konnte es sich nur um ein Stromkabel handeln.

Dies wurde dank der Erfahrung und der Umsicht von Bernd Radermacher sofort erkannt.

Dann gabs großen Bahnhof, die Leute vom EWS Altenkirchen rückten an. Zunächst wurde das Hochspannungskabel stromlos geschaltet, dies hatte zur Folge, dass der Ort Flammersfeld komplett ohne Strom war...

Zum Glück bestand damals eine gute Partnerschaft unter den einzelnen Versorgungsunternehmen, so wurde der Vorfall stillschweigend und ohne großen Aufwand zu den Akten gelegt.

Die Aussage vom Bauleiter des EWS (Herrn Schmitt) zu dem Vorfall war folgende

“Jetzt geht und holt euch einen Kasten Bier, setzt euch in eine Ecke und feiert den zusätzlichen Geburtstag eures Kollegen - einen Millimeter weiter mit dem Messer in den Bleimantel gehauen und er wäre jetzt von Kopf bis Fuß schwarz”