FBBz 21

Fernmeldebaubezirk 21, Altenkirchen

von Hermannn Hering

Der Fernmeldebaubezirk 21 Altenkirchen war dem Fernmeldeamt 2 Koblenz zugeordnet. Das Fernmeldeamt 2 Koblenz hatte seine Wurzeln im ehemaligen Fernmeldebauamt Koblenz, welches für Fernmeldeleitungen aller Art (oberirdisch und unterirdisch im nördlichen Bereich der OPD Koblenz zuständig war. Das Fernmeldeamt 1 hingegen hatte seine Wurzeln eher in der Vermittlungs- und Übertragungstechnik der OPD Koblenz, hauptsächlich im Stadtgebiet von Koblenz und den zum Knotenamt Koblenz gehörenden Vermittlungsstellen.

Das Fernmeldeamt 2 Koblenz in den 80iger Jahren

Amtsvorsteher : OPDir Johannes Novack

Stellvertreter: PDir Frieder Birkenhauer, zugleich AbtL 6 A

AbtL 6 B: POR Rühling

Die FBBz waren der Abt 6 B angeschlossen.

FBBz 21  = Altenkirchen  -  FBBz 22 = Betzdorf  -  FBBz 23 = Bad Marienberg (Westerburg)  -  FBBz 24 = Neuwied  -  FBBz 25 = Mayen  -  FBBz 26 = Bad Neuenahr  -  FBBz 27 = Traben Trarbach

Der obere Westerwald wurde von den 3 Fernmeldebaubezirken Altenkirchen, Betzdorf und Bad Marienberg / Westerburg betreut.

Der  FBBz 21 Altenkirchen
betreute folgende Ortsnetze:

  2681 = Altenkirchen

  2682 = Hamm / Sieg

  2683 = Asbach

  2684 = Puderbach

  2685 = Flammersfeld

  2686 = Weyerbusch

  2687 = Horhausen

  2688 = Kroppach

  2689 = Dierdorf

  2680 = Mündersbach

    .

Der FBBz 22 Betzdorf betreute die ON:

 

2741 = Betzdorf / Kirchen

2742 = Wissen

2743 =  Daaden   

2744 = Herdorf

2745 = Brachbach

2747 = Molzhain.

Der FBBz 23 Bad Marienberg / Westerburg betreute folgende ON

 

2661 = Bad Marienberg

2662 = Hachenburg

2663 = Westerburg

2664 = Rennerod

2666 = Freilingen

2667 = Stein-Neukirch

In den 70er und 80ziger Jahren wurden teilweise Anschlussbereich aufgeteilt wie Bsp. Dierdorf und Maischeid, Bad Marienberg und Hahn, Westerburg und Brandscheid, Diese Auftrennung der Anschlussbereiche war immer mit enormem Arbeitsaufwand für die FBBz verbunden.

Der FBBz alter Prägung hatte einen Bezirksbauführer als Dienststellenleiter. Dieser hatte in den meisten Fällen einen Mitarbeiter seines Vertrauens, der in seiner Abwesenheit die Telefonanrufe beantwortet und in den meisten Fällen auch einige Schreibarbeit erledigte.

Durch den in der zweiten Hälfte der 50er Jahre bemerkbaren Anstieg der unerledigten Anträge auf Einrichtung eines HAs wurde vom Ministerium eine Neuorganisation der FBBz verfügt.

Die neue  Struktur der FFBz

Leiter des FBBz = Bezirksbauführer, in der Regel ein TFAm oder in seltenen Fällen ein TFOAm.

Vertreter = Bauleiter, TFOI oder TFAm.

Geschäftszimmer: = BF Kraft (w) zur Erledigung der Personalangelegenheiten und Schreibarbeiten.

Einsatzplatz 1 = BFt Kraft bis FBetrI. Überwachung und Abrechnen  der Bvh,  Bereitstellen des Personals zur Erledigung der Bvh, Zuordnung der  Bauführer zu den Bvh und BÜ.

Einsatzplatz 2 =  BFt Kraft bis TFHS. Überwachung der Zeitverträge und Abrechnung derselben.

Einsatzplatz  =  Mitarbeiter, Hilfeleistungen bei Arbeiten des Epl 1 und Epl 2.

Schaltplatz =  Kräfte des mittleren BFt-, BF-und des einfachen Dienstes.

Schaltwärter = Einfacher Dienst. Schalten von Leitungen auf Grund von Schaltaufträgen in den Schaltpunkten der verschiedenen ON.

Lager = Bestellen und Bereitstellen von Fernmeldebauzeug und Werkzeug sowie Rücklieferung an das FZA bei Bedarf.

Die Aufgaben der FBBz waren: Bauen und Unterhalten von Fernmeldeanlagen  aller Art. Hierzu gehörten die oberirdischen Linien, alle Ortskabel und das Verlegen von Fernkabeln. Das Herstellen und Unterhalten von Kabelkanalanlagen. Herstellen von Sprechstellen bis Nebenstellenanlagen mit einer Amtsleitung und bis zu 5 Nebenstellen. Darüberhinausgehende Nebenstellenanlagen wurden vom Techn. Baubezirk hergestellt.

Nach dem Krieg war die Aufgabe der FBBz überwiegend im Bereich der oberirdischen Linien zu finden. Unterirdisch verlegte Fernmeldekabel gab es zwar auch schon innerhalb der Stadt Altenkirchen, innerhalb von größeren Orten und im Nahbereich der Vermittlungsstellen.

Selbst an die Vermittlungsstellen wurden zum Teil noch oberirdische Leitungen herangeführt und an Dach Doppelgestängen, oder wie in Rennerod an einem Dach Vierergestänge abgeschlossen.

Zunächst wurden nur die Öffentlichen Sprechstellen, die Pfarrer und Ärzte mit einem Telefonanschluss versorgt. Geschäftsleute mussten den Fernmeldeanschluss beantragen, der dann erst von der Militärregierung genehmigt wurde und erst dann den Fachdienststellen der Deutschen Post zur Bearbeitung weitergegeben wurde. So kam es, dass bei den Baubezirken zum Teil mehrere Hundert Anträge in Form von Stromkreisbedarfsanzeigen in der Kartei waren, die  in absehbarer Zeit nicht  hergestellt werden konnten.

Erst nachdem die Ortsnetze ab den 60er Jahren stärker  ausgebaut wurden, war eine Entlastung der unerledigten Anträge auf Herstellen eines HAs  zu verspüren. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die FBBz. Da nur ein geringer Teil der Mitarbeiter den Beruf des Fernmeldebauhandwerkers erlernt hatten, und mindestens 50% der Beschäftigten aus einem artverwandten Beruf zu den FBBz gekommen waren, wurden diese in Koblenz zu Kabelmonteuren geschult. Dieser Personenkreis musste die Fernmeldehandwerkerprüfung ableisten, was logischerweise mit der beruflichen Weiterbildung des betroffenen Personals verbunden war. Die so vorbereiteten Kräfte konnten nach einiger Zeit die Prüfung für den mittleren Dienst absolvieren und wurden nun als Baubeobachter oder anderen Dp. des mittleren Dienstes beim FBBz eingesetzt.

Für die Beseitigung von Störungen im Kabelnetz wurde bei jedem Bautrupp ein Ortskabelmesstrupp eingerichtet, dem ein sogenannter Messwagen zur Verfügung stand, mit dessen Hilfe die erforderlichen Geräte und  Hilfskräfte von der Dienststelle zum Arbeitsort und zurück transportiert werden konnten. Je nach Größe des FBBz und Häufigkeit der Kabelstörungen  wurde eine zweiter Kabelmesstrupp erforderlich.